„… ein Abend mit Siebenbürgern“ in Ulm-Wiblingen

Die evangelische Kirchengemeinde Ulm-Wiblingen führte eine Veranstaltungsreihe über Integration und Beheimatung durch. Unter dem Titel „… ein Abend mit Siebenbürgern“ wurden im Rahmen der Vortragsreihe „Gemeinsame Heimat – wie lebt ihr das?“ die Siebenbürger Sachsen vorgestellt.Der Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Rainer Lehni war eingeladen, am Dienstag, den 13. Oktober 2020, die Siebenbürger Sachsen vorzustellen und über ihre Integration in Deutschland zu sprechen.

Da alle Veranstaltungen unserer Kreisgruppe Corona-bedingt abgesagt werden mussten, nutzten wir diese Gelegenheit unsere Mitglieder per Postkarte zu diesem Vortrag einzuladen. So ergab sich für unsere Mitglieder die Möglichkeit, sich bei einer Veranstaltung zu treffen.

Reiner Lehni startete seinen Vortrag mit einem knappen Überblick über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen. Er zeigte einen kurzen Film über ihre Bräuche und Traditionen. Er erwähnte, dass eine große Mehrheit der Siebenbürger Sachsen seit den 1970er Jahren aus Rumänien ausgewandert sei und dass ab 1990 ein großen Schub, vor allem in die Bundesrepublik Deutschland, auswanderte. Er zeigte, dass ungefähr 250.000 Siebenbürger Sachsen in Deutschland leben und dass fast alle hier auch eine neue Heimat gefunden haben. Sie leben und wohnen über das ganze Bundesgebiet verteilt. Sein Fazit war, dass die Siebenbürger Sachsen in Deutschland gut integriert sind. Sie verfügen über einen sehr aktiven Verband mit vielen Gruppen, die ihre siebenbürgischen Traditionen in der neuen Heimat pflegen.

Nach dem Vortrag bat der Gastgeber, Pfarrer Andreas Wündisch um Wortmeldungen. Die Teilnehmer, die sich zu Wort meldeten, berichteten über ihre Erfahrungen in Deutschland. Alle haben hier in Deutschland eine neue Heimat gefunden und fühlen sich integriert. Als großer Pluspunkt für die schnelle Integration wurde das Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift hervorgehoben. Auch die Hilfen vom deutschen Staat ermöglichte es den Siebenbürger Sachsen schnell Fuß zu fassen und nach und nach in Deutschland auch Heimat zu finden. Sie stellten fest, dass sie viele sehr ähnliche, teilweise identische Werte und Normen mit denen der einheimischen Bevölkerung teilen. Allen ist es wichtig, auch hier in der neuen Heimat, die siebenbürgischen Bräuche und Traditionen zu pflegen und bewahren. Der Verlust der alten Heimat, des zurückgelassenen Besitzes und das Zurücklassen der Kirchen, der teilweise ungeklärten Besitzverhältnisse wird von der älteren Generation als schmerzlich empfunden.

Pfarrer Andreas Wündisch bedankte sich bei den Gästen für ihr Kommen und die angenehme Runde. Er erwähnte, dass er sich weitere Veranstaltungen mit unserer Kreisgruppe wünsche. Diesem Wunsch werden wir gerne nachkommen, zumal wir unser Baumstriezelfest nächstes Jahr wieder im Riedlenhaus der Kirchengemeinde Ulm-Wiblingen feiern möchten. Bedingt durch Corona war ein gemütliches Beisammensein zum Ausklang nicht möglich, daher hatte unsere Kreisgruppe für jeden Gast ein „Päckchen“ vorbereitet. Beim Nachhause gehen erhielt jeder Gast eine Geschenktüte als „Striezel-to-go“ sowie frisch gepflückte „Isabella-Trauben“.

Wir bedanken uns bei den Organisatoren dieser Veranstaltung, bei Pfarrer Andreas Wündisch und bei Frau Rita Siegmund für diesen gelungenen und bereichernden Abend.

Aje uch gotterhauldich

Der Vorstand